Montag, 16. August 2010

Die erste Zeit (1)

Soo. Nun hat es also auch mich in die Ferne verschlagen. Wie denke ich mal jetzt alle wissen sollten bin ich ein Jahr in Frisco, Dallas, Texas.
Da ich erst ein Tag vor dem Abflug aus dem Urlaub zurückgekommen bin, hatte ich mir das Packen und den letzten Tag als ziemliches Chaos vorgestellt. Entgegen aller Erwartungen hat das jedoch gut geklappt und bisher ist mir noch nicht aufgefallen, dass ich irgendwas vergessen haben könnte.
So blieb auch noch Zeit um die letzten Leute zu verabschieden und noch ein nettes letztes Essen auf deutschem Boden beim Griechen zu organisieren.
Leider ging das Flugzeug Richtung Frankfurt schon am Morgen um 7:00 und so sollte die Nacht ziemlich kurz werden da im Vorfeld ein wenig Panik geschoben wurde, was zur Folge hatte, dass ich am morgen schon um halb fünf am Flughafen sein sollte. Nach eineinhalb Stunden Nickerchen ging es um vier zu Hause los. Nachdem ich mich von allen verabschiedet hatte, war jetzt eigentlich die Vorfreude da! Ein letzten Anflug von Melancholie gab es nochmal im Taxi, als im Radio Musik lief, die an den Sommer in Berlin erinnert hat.
Doch als ich dann am Flughafen die anderen traf, war die auch verflogen. Die im Vorab geschobene Panik hat sich dann nicht bestätigt und so war die Zeit bis zum Flug mit einem letztem Berliner Sonnenaufgang schnell vergangen.
Im Flugzeug nach Frankfurt waren dann jede Menge sehr, sehr wichtige Menschen. Natürlich wurde so spät wie möglich zum Boarding gegangen und das Blackberry wurde bis zum letzten Moment angelassen, da ja immer wichtige E-Mails eintreffen könnten.
Als dann durchgesagt wurde, dass wir wegen des Wetters Verspätung haben würde, kam wieder Aufruhr in die Geschichte. Hitzig wurde sich unterhalten, ob wichtige Anschlussflug gen London oder das Meeting noch erreicht werden würde.
In Frankfurt waren wir dann an die vierzig Menschen, die letzen Euros wurden verschossen und dann ging es endlich los. Die zehneinhalb Stunden, ließen sich zwar aufgrund der vielen Leuten und einem spaßigen Gespräch mit einer völlig unmotivierten Stewardess (die sich über die vielen unfreundlichen Passagiere ausließ) gut überbrücken jedoch war es einfach scheißeng, was schlafen unmöglich machte. Außerdem habe ich gleich im Flugzeug sehr nette Amerikaner ( Mutter, Sohn, Oma) aus Lousiana kennengelernt, mit denen dann erste Gepräche geführt wurde. Waren alle ziemlich interresiertund wirklich nett.
In Houston angekommen mussten wiederum alle Papiere rausgekramt werden (nachdem ein kleiner vor den Augen aller in den Gang gekotzt hatte, was den Vater aber nicht interresierte und beide danach einfach weiterliefen), und einem ziemlich von seinem Leben deprimierten amerikanischen Zollbearbeiter vorgelegt werden. Die Einreise hat gut funktioniert und dann wurden wir auch schon von AFS-USA empfangen.
Kurz Eltern angerufen und danach sollte es mit Bus ins Hotel gehen. Sollte es. Anscheinend sind die hier mit den Zeiten auch sehr locker drauf. Ein Bus hat nicht gereicht und so musste ich mit noch einem anderem alleine mit einem anderen Taxi-Bus fahren. Während wir dann also auf den Bus warteten standen wir noch im Flughafen, da es draußen unglaublich ecklig heiß ist. Nachdem ich über zehn Stunden im Flugzeug gefroren habe, war es draußen so scheißheiß, dass es nicht auszuhalten ist (die ganze Zeit 37 – 40 Grad) . Bis der Busfahrer mal da war, war wieder viel Zeit vergangen und ob der Busfahrer, der dann kam, was genommen hat weiß ich nicht, jedenfalls war er ein ziemlicher Honk. Er ist einfach mal ein paar mal im Kreis gefahren und hat ohne Nachzudenken Menschen in der dümmsten Reihenfolge abgeholt, die man sich nur vorstellen kann.
Im Hotel haben, wo wir dann Leute aus Japan (das Englisch von denen ist der Hammer) und Ungarn kennengelernt haben. Danach gab es das erste amerikanische Essen, was sofort wie erwartet pures Fett war.
Abends sind dann viele Deutsche noch in andere Staaten geflogen und für mich und ungefähr zehn anderen deutschen, fünf norwegern, einem Brasilianer (sehr sympatisch; kennt die gesamte deutsche WM-Elf und ist sehr gut zum Interkontinentalen Fußballfachsimpeln geeignet) und einigen japsen (die sind übrings wirklcih witzige Zeitegenossen!) ging es dann mit dem Bus ( vier Stunden ) Richtung Dallas. Es wurde zwar schon dunkel doch trotzdem war es noch ziemlich heiß. Also freute ich mich auf den kühlen Bus, was sich als ziemlicher Joke herausstellte, da es wiederum viel zu kalt war.
Die Fahrt durch die Vororte Houston‘ hat dann sofort, das typische Amerika gezeigt. Riesige Malls, McDonals (und zehntausend andere Fastfoodrestaurants), große Autoverkäufe und und und und.
Der Himmel über Houston war sternenklar und als dann im Radio eines der selben Lieder gespielt wurde wie morgens im Taxi in Berlin war ich das erste Mal richtig glücklich und mir hundertprozentig sicher das Richtige getan zu haben. Dann nahm die Müdigkeit nach ca. 45 Stunden Schlafentzug zu und so pennte ich im Bus weg. Nach vier Stunden Fahrt kamen wir dann in nachts um halb zwei in einem Hotel in Dallas an und als dich das breite Bett mit den vielen Kissen in meinem Zimmer sah war ich toooodesfroh. Bin ins Bett gefallen und zum ersten Mal in meinem Leben sofort eingeschlafen.
Aufgeweckt wurden wir dann schon wieder um acht vom Hoteltelefon. Aufgestanden und sofort Kopfschmerzen gehabt aufgrund der Klimanlage. Das Frühstück war wiederum sehr sehr fettig und reichhaltig aber auch ordentlich lecker. Dann began der erste Teil unserer „Arrival Orrientation“.
Uns wurde alles erklärt was wichtig ist um sich zu integrieren und peinlichen Situationen aus dem Weg zu gehen. Dann wieder die drei goldenen Regeln, no drug, no driving, no hitchhiking ( Linne, die das Ganze leitete sagte dazu nur, dass wir einfach keine Fotos machen sollten wenn wir Scheiße bauen um Ärger aus dem Weg zu gehen und trotzdem Spaß habe zu können).Wir bekamen zu allem so ein Handbuch, dessen zweite Teil wir am Sonntag , wenn die „Arrival Orientation“ fortgesetzt wird, durchgehen.
Dann stieg die Aufregung zusehends, da um halb drei unsere Famlilien am Start sein sollten um uns abzuholen. Davor gabs wieder ordentlich Fastfood von Pizza Hut. Jedenfalls kam dann um punkt halb meine Gastmutter und mein Gastbruder und es lief sofort gut. Während meine Gastmutter Sheri sehr sehr herzlich und nett war und mich sofort umarmte („So nice to meet you“, das hört man hier übrigens nur) war Caleb, mein Gastbruder erstmal sehr schüchtern. Dann habe ich sofort ein „kleines Wilkommensgeschenk“ bekommen, was aus einer megacoolen Texas-Cap und T-Shirt bestand und meinem großem Stolz, einem Muskelshirt von den „ Dallas Cowboys“, dem hiesiegen Baseballclub.
Im Auto ging das mit der Konversation auch besser als ich es mir vorgestellt hatte. Sheri stellte Fragen und ich antwortete so gut ich konnte. Außerdem wurde mir sofort gesagt das mein Englisch sehr gut, was ich jetzt mal bezweifle, aber ich kann alles sagen was ich will egal wie falsch es ist und verstehen geht auch ganz gut. Dann fuhren wir über den Highway nach Frisco. Dallas selbst hat ca. 1,2 Millionen Einwohner, doch um die Stadt rum sind weitere Städte wie eben Frisco, die unmittelbar nebeneinander liegen und eigentlich irgendwie auch zu Dallas gehören. Jedenfalls war das erste was ich in Frisco sah ein riesiger IKEA und so fühlt man sich dann auch wieder sofort zu Hause.
Auf dem Weg vom Highway in meine Neighbourhood fuhren wir dann an einer riiiiieeesigen Mall vorbei und Sheri erklärte mir, dass das die größte Mall (mehrere hundert Läden und nochmal soviele Restaurants) in Dallas ist.
Was übrigens die Vegatation angeht bin ich auch sehr positiv überrascht. War ich doch von Wüste ausgegangen ist es doch sehr grün, es gibt relativ viele Bäumer, viele Wiesen und da wir am Rand der Stadt sind auch einige Kornfelder, wobei ich sagen muss, dass die Felder aufgrund der Hitze sehr misshandelt aussehen. Jedenfalls gibt es hier in Dallas verschiedene Neighboorhoods mit wohl meistens 200 – 400 Häusern. Das Haus meiner Familie ist ebenfalls relativ grün gelegen. Man kann vorne rein und hinten durch die Garage. Der „Garten“ ist eine große Terasse mit einigen Bäumen und dem Pool (Fotos folgen).
Dann wurde mir erstmal das ganze Haus gezeigt. Es ist relativ groß und relativ schön eingerichtet. Und als wir die Treppe zu der Etage von meinem Gastbruder und mir hochgingen sah ich schon das Banner, dass über meine Tür gespannt war ("Herzlich Wilkommen, Max!!). Mein Zimmer ist von der Größe genau richtig, habe zwei große Komoden und einen begehbaren Schrank (KREISCH ;)) und natürlich ein Bett.
Dann habe ich erstmal zur großen Freude alle Gastgeschenke verteilt und das Berlin-Buch musste ich sofort komplett erläutern (150 Seiten). Anschließend sind wir dann zu sheris schwester gefahren. Sie und ihr mann mike haben zwei mädchen (9 und 16) uund einen jungen (14). Ist ebenfalls eine sehr nette Familie, sie haben mir, als wäre es selbstverständlich als wilkommensgeschenk ein handy (blackberryähnlich) geschenkt, und da war dann auch das erste missverständniss. Sie fragten mich ob ich mein gastgeschenk haben möchte, ich sagte sehr direkt „Yes of course“,weil ich dachte er hätte gefragt, ob ich gastgeschenke mitgebracht habe. Fand ich persönlich sehr peinlich aber die haben nur gelacht und mir das paket in die hand gedrückt.
Jedenfalls waren die auch alle sehr nett! Dann sind wir in der rush hour auf dem highway gefahren und da es keinerlei öffentliche verkehrsmittel gibt war alles verstopft und wir haben ewig gebraucht, da hier jeder penner ein auto hat. Ich hab dann erstmal zu Hause gegammelt und dann auch endlich mein gastvater, bob, kennengelernt. Der geselleligste und besonnenste mensch den ich je getroffen habe.
Ist extrem sympatisch, sehr ruhig und gut zum unterhalten. Haha ihr müsstet ihn sehen wie er im Pool gammelt!
Am nächsten Morgen ging es dann nach meiner ersten richtigen nacht seit sonstwann das erste mal in die schule. Ein Riiiiieeeesenteil. Und obwohl ofiziell keine schule ist und keiner gezwungen war zu kommen, war die gesamte schule voll um die neuen zu begrüßen. Ich habe eine schulführung gemacht und habe haufenweise stuff für meine fächerwahl bekommen. Ich nehme wahrscheinlich englisch literature, us history, spanisch, math calculus, journalism, tennis und yearbook.
Dann gab es in der riesigen sporthalle von der deutsche schulen nur träumen könnten ein aufführung der band, fahnenstaffel und den chearleadern. Riesenspektakel. Der kommentator von den schulbasketballspielen hat eingeheizt und dann hat die eine seite der tribüne gebrüllt „Cenntenial“ und die andere seite „Titans“ ( Name der Manschaften).
War megacool. Dann haben noch alle umsonst ein t-shirt bekommen („ Rock the house – CHS High School) Außerdem gibt es in der schule einen CHS Highschool fanshop, wo man verschiedene fanartikel für die mannschaften und schul t-shirts kaufen kann!
Anschließend dann mit sheri und caleb zu Chick-Filet. Und ich kann nur sagen, dass ich noch nie einen besseren Chickeburger gegessen habe. Das dachte ich leider nur bis zum nächsten chickenburger am abend in einem brasilianischen restaurant, nachdem wir caleb zum football training gebracht haben. Er hat mir so wahnsinnig leid getan. Es waren 40 grad und er sollte 3 stunden training haben!! Anschließend habe ich dann den großvater (vater von sheri) kennengelernt. Ein herrlicher Kerl! Sitzt meistens relativ ruhig am Rande und beteiligt sich nicht so groß an der Konversation aber wenn er was sagt haut er irgendeinen obszönen witz raus oder regt sich über irgendwen auf. Hat dann erstmal caleb im restaurant lautstark erklärt was eine jungfrau ist ( „Young women – And no Sex!!“). Also ein echt witziger kerl.
Abend hatten wir dann mithilfe des volleyballnetztes über dem pool ein ordentliches volleyballspiel. Jetzt hatte ich mich so richtig wohl gefühlt mit der familie! Wir hatten nen riesenspaß. Allerdings glaube ich dass die nachbarn leicht genervt waren, da wir bis halb 12 im pool radau gemacht haben ;D Danach alle zusammen family guy geschaut. Das war zwar hart dämlich aber gelacht haben wir trotzdem alle.
Am nächsten morgen ordentlich ausgeschlafen und danach erstmal richtig dick eingekauft. In einer riesig großen Metro Mall. Am ende hatten wir 2 einkaufswägen voller essen und es war das erste mal in meinem gesamten leben habe ich beim einkaufen dafür gesorgt dass auch gesunde sachen in den wagen kommen : D Wir haben echt alles in masse gekauft als wenn bald ein krieg erwartet wird und man alles horten muss. Später zu Hause habe ich dann beim Blick in die KühlschränkE gemerkt dass wir die hälfte von dem was wir gekauft hatten auch schonmal im haus hatten.
Und weil das mit dem gesund essen noch nicht genug war habe ich danach statt subway bei salad creations einen salat gegessen. Ja freunde ich bin sehr stolz auf mich!
Dann ging es zutück ins haus. Anschließen ein wenig arbeit in der garage mit meinem gastvater und aufgrund der hitze schwitzt man bei jeder bewegung wie ein tier. Es war ecklig ;)
Den Tag über dann weiter vergammelt, beim AT&T store handy angemeldet und abends haben wir rummikub gezockt (gastgeschenk).
Sheri ist heute (Sonntag) der arbeit wegen nach nebraska geflogen und seitdem hartzen wir hier zu dritt. Bob sagt er liebt es wenn mal keine frau im hause ist weil dann alles ruhiger vonstatten geht haha.
Pizza bestellt im pool gechillt und dämliche seriene im TV geseheen. Von 14:00 bis 17:00 hatte ich dann außerdem den zweiten teil der orrientation. War stinkend langweilig aber cool noch mehr leute aus noch mehr ländern zu treffen (frankreich, australien, österreich, italien, weitere norweger, brazilianer, usw.)
Der Franzose ist mir mächtig auf den sack gegangen. Er ist glühender spanienfan und hat uns deutsche die ganze zeit therapiert. Als wir kurz davor waren ihn zu schlage, hat der brasilianer ihn nach dem abschneiden der französischen mannschaft in den letzten jahren gefragt und da hat er die schnauze gehalten. Der brasilianer wird mir außerdem immer sympatischer. War ich schon erstaunt dass er alle WM- Spieler kannte konnte, er mir die gesamte bundesliga tabelle des letzten jahres auflisten. Echt ein netter kerl, mit dem kann man glaub ich gut hartzen.
Ja jetzt ist es gerade kurz nach 11 abends, ich habe gerade ne geschlagene stunde damit verbracht den scheiß hier aufzuschreiben (es müsste echt einen blog geben wo man alles sagen kann und es wird aufgenommen haha).
Des weiteren habe ich bisher kein heimweh verspürt, ich hoffe das wird mich auch nicht groß treffen.Trotzdem denke ich natürlich noch viel an Deutschland und würde auch gerne noch dort sein und Zeit mit Euch verbringen.
Gut also das sollte es denke ich fürs erste gewesen sein. Ich probiere hier hin und wieder mal was reinzuschreiben, damit ihr auf dem laufenden bleibt!
Liebe Grüße aus Dallas,
Max

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